Vom Missbrauch der Trauer

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freiheit 3.0

 

schweißnass
mein T-Shirt hängt an dir
schön

haben dir die hände gebrochen
die füsse
musst bleiben – du gehörst hier hin

zitterst
sie werden dein rückgrat brechen
deinen willen

sie haben die gefühle zerschnitten
und die wörter gekappt

die stimmen erstickt
reden wir
taub geworden von den lügen
ungeschützt
trafen unsere seelen auf SIE
schutzlos

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wundgeschrieben

wir schreiben uns die finger wund
und wissen
wir können nichts aufhalten

wir schreiben uns die finger wund
und sehen
die trümmer unserer arbeit

wie sie dinge behaupten
und menschen vernichten
unbeschreiblich

wir schreiben uns die finger wund
und wissen
wer krieg will wird ihn führen
wenn nicht jetzt dann später

selten schien wissen so nutzlos
selten war schreiben so wichtig

 

 

Klischees ein Jahr nach der Annexion der Krim

Im russischen Fernsehen läuft ein Kriegsfilm, wie im russischen Fernsehen eigentlich immer irgendwo auf irgendeinem Kanal ein Kriegsfilm läuft. Spätestens seit der Annexion der Krim sehen die Bilder in den Nachrichten so aus, als wären die Kriegsfilme modernisiert worden. Man kann den Eindruck gewinnen, dass das heutige Russland den Mist nachspielt – den Kampf der ruhmreichen sowjetischen Armee gegen die etwas dumpfen Faschisten.

Was macht eine Gesellschaft, die den ganzen Tag Krieg schaut?

Klischees pflegen:
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