Großer Dank an Mareike Tiede!
https://mareiketiede.de/
Archiv der Kategorie: Tag ohne Dich
lass dich nicht töten von den worten
lass dich nicht töten von den worten
die du nie gesprochen hast
lass dich nicht verzweifeln an der zärtlichkeit
die doch nie deine war
frag nicht, was du willst an diesen orten
und was du kriegen kannst am see allein
dein herz sei dir heilig
deine seele bleibe zart
dein antlitz weit
unnahbar fast
im dunkeln der berliner nacht
suchen meine lippen dich
und verlieren sich im unsichtbaren raum
Sommerhaut
würzig
leichte luft
etwas fehlt
auf frischem gras
in der sonne des südens ostens
täuscht der geist
wo ich kam
fehlt etwas
10.000 kilometer
bin gern
wo ich kam
Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und bitter scharf
dein kuss
Die Narben bleiben
Niemanden interessiert, wer da kommt
Niemanden interessiert, wer das ist
Niemanden interessiert, wenn er fort ist
Verliert sich in fremden Ländern
Verliert sich im eigenen Land
Verliert die Freunde
Verliert, weil er kämpft
Wird fremd
Die Länder werden
fremd
Die Sprache
fremd
Atem
fremd
Als er sich selbst fremd geworden war, fing er an zu weinen
unangebracht
Er ließ die Dinge zurück
dort, wo er herkam
hier, wo er ist
dort, wo er sein wird
Es war die Nacht in der 30 Drohnen über der Stadt kreisten
Schlaflos bist du
immer gewesen
Sahst die Blitze, spürtest das Beben des Horizonts
Die Stadt war hell erleuchtet
Gegen Morgen griffen die Schwalben die Drohnen an
Es war das Ende des Sommers, jedes Sommers
Wenn die Wörter geschrieben sind, bleiben die Narben
der tod weint
gehst durch straßen
mit menschen
weißt nicht wer
vergessen
nicht morgen
übermorgen schon
in einem jahr
geschichten austauschbar
vermischt in jahren
städte
straßen
menschen
zum essen
oh du liebst sie sehr
dein coolstes hemd
welche rolle spielst du heute
chamäleon in der zeit
der städte
der menschen
der stile
eine band spielt
warum ist der trompeter tonlos
fragst du nicht
durch die straßen schallt der lärm
ich komme, ich weiß nicht woher
deine ohren bleiben seltsam stumm
ich gehe, ich weiß nicht wohin
es kann sein, dass sie ein wenig müde werden
vielleicht werden ihre schmerzen auch erstmal stärker
betäubt durch die zeit
die du durchschreitest
ich bin, ich weiß nicht wer
für mich die nudeln mit pesto bitte
dein leben ist ein ganzes
du weißt es
den tod findest du nicht auf friedhöfen
in der trauer sind sie bei dir
Aschenacht
streckst die Arme aus
rufst
zeigst mir deine Brüste
lächelst
dein Mund
verstummt
das Licht ist anders in der Nacht
Geruch von Asche in der Luft
Ja, sage ich
Sommerhaut
würzig die haut
leichte luft
etwas fehlt
auf frischem gras
in der sonne des südens ostens
täuscht der geist
wo ich kam
fehlt etwas
10.000 kilometer
bin gern da
wo ich kam
Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und
bitter scharf
dein kuss
du fehlst
Deine Hände
schließe die augen
möchte tasten
schmecken
deinen atem
einen hauch
deinen duft
pure verheißung
fass mich endlich an!
du hauchst
mit fingerspitzen zart
kommst nie nah genug
endlich deine hand
die spitzen deiner brüste
atme dich
verliere mich
und ruh kehrt ein
und flutet mich
Iryna
und als der schnee geschmolzen war
zu früh in diesem jahr
und als aus liebe angst wurde
um dich
und als du nackt lagst auf dem moos
im wald
und als du rochst nach erde und holz
vom herbst noch
da suchte ich dich
da fand ich dich
so wie du bist
gewärmt von deiner sehnsucht nach mir
gewärmt von meiner sorge um dich
und legte mich zu dir
ganz eng
und als das jahr vorüber war
und als wir vom schnee bedeckt waren
und als das frühjahr uns wärmte
und als der sommer uns trocknete
da blieb von uns die liebe
nachts nach dir
draußen in der schattenwelt pumpen sie beton in die baustelle nicht babylon zu breit nicht hoch
kommen sie nach berlin bevor es so aussieht suchen sie nachts in leeren schluchten der strassen die stadt scherenschnitt des abgrunds tief
beseelt vom sanften hauch deiner lippen kreist leichter atem durch die frost’ge nacht trotzt zankenden orkanen
nur einmal noch dein gesang von lust und liebe ewiger freude und schmerz und ich werde fliegen hoch hinaus und mühelos umkreisen alle türme die je gebaut um dem himmel ein stück näher zu sein