wunden nur geklammert
flüchtig
wuchert
faules fleisch
pulsiert
altes blut
nie gestillt
giftig
hinter schwarzen bergen
schneebedeckt
der schatten fällt von norden
immer und wieder
abflug im schatten des krieges
die sonne geht im norden unter
da ist kein licht
kalt die zukunft
abschied im frieden
längere umarmungen
pass auf dich auf
wenn aus hohler floskel sorge wird
die jahre im schatten
im land des weins gereift in der sengenden sonne kolchis legt sich finsternis über das land das söhne opfert und der töchter beraubt wird ständig sehnsuchts nicht zufluchtsort kommen sie ständig und gehen und sterben und rauben die richtigen und die falschen unter der sengenden sonne reift der wein auf ganz besondere art
es geht um die Freiheit
es geht um das Licht
es ist Krieg
so war es immer schon
Ampelschaltung – Alle Geigen singen
Großer Dank an Mareike Tiede!
https://mareiketiede.de/
lass dich nicht töten von den worten
lass dich nicht töten von den worten
die du nie gesprochen hast
lass dich nicht verzweifeln an der zärtlichkeit
die doch nie deine war
frag nicht, was du willst an diesen orten
und was du kriegen kannst am see allein
dein herz sei dir heilig
deine seele bleibe zart
dein antlitz weit
unnahbar fast
im dunkeln der berliner nacht
suchen meine lippen dich
und verlieren sich im unsichtbaren raum
Sommerhaut
würzig
leichte luft
etwas fehlt
auf frischem gras
in der sonne des südens ostens
täuscht der geist
wo ich kam
fehlt etwas
10.000 kilometer
bin gern
wo ich kam
Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und bitter scharf
dein kuss
Die Narben bleiben
Niemanden interessiert, wer da kommt
Niemanden interessiert, wer das ist
Niemanden interessiert, wenn er fort ist
Verliert sich in fremden Ländern
Verliert sich im eigenen Land
Verliert die Freunde
Verliert, weil er kämpft
Wird fremd
Die Länder werden
fremd
Die Sprache
fremd
Atem
fremd
Als er sich selbst fremd geworden war, fing er an zu weinen
unangebracht
Er ließ die Dinge zurück
dort, wo er herkam
hier, wo er ist
dort, wo er sein wird
Es war die Nacht in der 30 Drohnen über der Stadt kreisten
Schlaflos bist du
immer gewesen
Sahst die Blitze, spürtest das Beben des Horizonts
Die Stadt war hell erleuchtet
Gegen Morgen griffen die Schwalben die Drohnen an
Es war das Ende des Sommers, jedes Sommers
Wenn die Wörter geschrieben sind, bleiben die Narben
der tod weint
gehst durch straßen
mit menschen
weißt nicht wer
vergessen
nicht morgen
übermorgen schon
in einem jahr
geschichten austauschbar
vermischt in jahren
städte
straßen
menschen
zum essen
oh du liebst sie sehr
dein coolstes hemd
welche rolle spielst du heute
chamäleon in der zeit
der städte
der menschen
der stile
eine band spielt
warum ist der trompeter tonlos
fragst du nicht
durch die straßen schallt der lärm
ich komme, ich weiß nicht woher
deine ohren bleiben seltsam stumm
ich gehe, ich weiß nicht wohin
es kann sein, dass sie ein wenig müde werden
vielleicht werden ihre schmerzen auch erstmal stärker
betäubt durch die zeit
die du durchschreitest
ich bin, ich weiß nicht wer
für mich die nudeln mit pesto bitte
dein leben ist ein ganzes
du weißt es
den tod findest du nicht auf friedhöfen
in der trauer sind sie bei dir
Aschenacht
streckst die Arme aus
rufst
zeigst mir deine Brüste
lächelst
dein Mund
verstummt
das Licht ist anders in der Nacht
Geruch von Asche in der Luft
Ja, sage ich
Auf einer Eiche…
nachts, wenn das telefon klingelt und keiner mehr rangeht
nachts, wenn du dich anrufst, um zu hören, ob der anrufbeantworter angeht
wenn du angst hast, dass jemand fremdes an dein telefon geht
nachts, wenn plötzlich alles so klar ist
und da ist
und bei dir ist
nachts
weißt du alles
schlaflos
nachts
träume von feuer
träume von zügen
träume
warum diese träume
auf einer eiche
saß eine leiche
wie kommt die leiche
auf die eiche
der tod ist nah
nur noch nicht jetzt wieder einszweidreivierfünfsechs langsamerzählen fünf sechs sieben acht neun zehn elf zwölf
atmest wieder
was sind die letzten gedanken
brennende städte
züge voller gefangener
züge voller vertriebener
der gong der tagesschau
die immer enger werdende freiheit, die dir ein warmes bett war, die du einst erkämpfen musstest, die du nie voll gelebt hast – traust dich nicht
früher war es nicht besser
noch nicht
eins zwei drei
einer isst kartoffelbrei
vier fünf sechs
einen holt heut nacht die hex
sieben acht und neun und zehn
nicht lange mehr, dann musst du gehn
atmest wieder
eins zwei drei
…
vier fünf sechs
…
sieben acht neun
…
was siehst du, wenn du nicht mehr atmest
atmest wieder
sagtest
bevor du gingst
es sei nicht mehr
du willst nicht
sehen was da kommt
sagtest
bevor du gingst
es wird nicht mehr
du kannst nicht
ertragen was da kommt
sagtest
bevor du gingst
es geht nicht mehr
du wirst nicht
miterleben was da kommt
ein zwei drei
und du bist frei
frei bist du noch lange nicht
träumst immer noch ganz fürchterlich
vier fünf sechs
Hitlerjunge Quecks
frei wirst du nie wieder sein
grund dafür ists hitlerlein
sieben acht neun
versuchs mal und sag nein
nein sagst du noch lange nicht
weil dir das das rückgrat bricht
sagtest
als du gingst
nichts mehr
deine welt liegt in trümmern
immer
Das Ende jedes Sommers
Niemanden interessiert, wer da kommt
Niemanden interessiert, wer das ist
Niemanden interessiert, wenn er fort ist
Verliert sich in fremden Ländern
Verliert sich im eigenen Land
Verliert die Freunde
Verliert, weil er kämpft
Wird fremd
Die Länder werden
fremd
Die Sprache
fremd
Atem
fremd
Als er sich selbst fremd geworden war, fing er an zu weinen
unangebracht
Er ließ die Dinge zurück
dort, wo er herkam
hier, wo er ist
dort, wo er sein wird
Schlaflos bist du
immer gewesen
Sahst die Blitze
nicht
spürtest das Beben des Horizonts
nicht
Gegen Morgen griffen Schwalben die Drohnen an
Es war das Ende des Sommers, jedes Sommers
Wenn die Wörter geschrieben sind, bleiben die Narben
Sommerhaut
würzig die haut
leichte luft
etwas fehlt
auf frischem gras
in der sonne des südens ostens
täuscht der geist
wo ich kam
fehlt etwas
10.000 kilometer
bin gern da
wo ich kam
Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und
bitter scharf
dein kuss
du fehlst