Du

wozu habe ich haut
wenn sie nicht von dir berührt wird

wozu augen
wenn ich andere sehe als dich

wozu ohren
wenn auch die nase nicht den duft deines schoßes atmet

ich spüre
du stellst die gleichen fragen

ich weiß
du schließt deine augen

zu weit
in zeit
in raum

Du




alles für dich


ich nehme dich mit
die straße herunter
die ich nie gehe

ich verlasse dich
am bahnhof
an dem ich nie angekomme

ich sitze allein
in zügen
mit denen ich nicht fahre

die zeit verinnt
mit und ohne dich
mit und ohne mich
leben die menschen
die ich nicht treffe

ich sitze an orten
die ich nicht kenne
mit menschen
deren gesichter ich nie gesehen habe
zur miete

die mit mir sind
möchte ich küssen
wieder und wieder
mit ihnen wege gehen
die ich nicht gegangen bin

bin geworden
der ich bin
nie sein wollte

alles für dich

lass dich nicht töten von den worten

lass dich nicht töten von den worten
die du nie gesprochen hast

lass dich nicht verzweifeln an der zärtlichkeit
die doch nie deine war

frag nicht, was du willst an diesen orten
und was du kriegen kannst am see allein

dein herz sei dir heilig
deine seele bleibe zart

dein antlitz weit
unnahbar fast

im dunkeln der berliner nacht
suchen meine lippen dich
und verlieren sich im unsichtbaren raum

Sommerhaut

würzig
leichte luft
etwas fehlt

auf frischem gras
in der sonne des südens ostens
täuscht der geist

wo ich kam
fehlt etwas

10.000 kilometer

bin gern
wo ich kam

Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und bitter scharf

dein kuss

Die Narben bleiben

Niemanden interessiert, wer da kommt
Niemanden interessiert, wer das ist
Niemanden interessiert, wenn er fort ist

Verliert sich in fremden Ländern
Verliert sich im eigenen Land
Verliert die Freunde
Verliert, weil er kämpft

Wird fremd
Die Länder werden
fremd
Die Sprache
fremd
Atem
fremd
Als er sich selbst fremd geworden war, fing er an zu weinen
unangebracht

Er ließ die Dinge zurück
dort, wo er herkam
hier, wo er ist
dort, wo er sein wird

Es war die Nacht in der 30 Drohnen über der Stadt kreisten

Schlaflos bist du
immer gewesen

Sahst die Blitze, spürtest das Beben des Horizonts
Die Stadt war hell erleuchtet

Gegen Morgen griffen die Schwalben die Drohnen an
Es war das Ende des Sommers, jedes Sommers

Wenn die Wörter geschrieben sind, bleiben die Narben

der tod weint

gehst durch straßen
mit menschen
weißt nicht wer
vergessen
nicht morgen
übermorgen schon

in einem jahr
geschichten austauschbar
vermischt in jahren
städte
straßen
menschen

zum essen
oh du liebst sie sehr
dein coolstes hemd

welche rolle spielst du heute
chamäleon in der zeit
der städte
der menschen
der stile

eine band spielt
warum ist der trompeter tonlos
fragst du nicht

durch die straßen schallt der lärm
ich komme, ich weiß nicht woher

deine ohren bleiben seltsam stumm
ich gehe, ich weiß nicht wohin

es kann sein, dass sie ein wenig müde werden
vielleicht werden ihre schmerzen auch erstmal stärker

betäubt durch die zeit
die du durchschreitest

ich bin, ich weiß nicht wer
für mich die nudeln mit pesto bitte

dein leben ist ein ganzes
du weißt es
den tod findest du nicht auf friedhöfen
in der trauer sind sie bei dir

Aschenacht

streckst die Arme aus
rufst

zeigst mir deine Brüste
lächelst

dein Mund
verstummt

das Licht ist anders in der Nacht
Geruch von Asche in der Luft

Ja, sage ich

Sommerhaut

würzig die haut
leichte luft
etwas fehlt
auf frischem gras

in der sonne des südens ostens
täuscht der geist
wo ich kam
fehlt etwas

10.000 kilometer
bin gern da
wo ich kam

Etwas fehlt im Sommer, der die Haut so würzig macht und
bitter scharf
dein kuss

du fehlst

Deine Hände

schließe die augen
möchte tasten
schmecken

deinen atem
einen hauch

deinen duft
pure verheißung

fass mich endlich an!

du hauchst
mit fingerspitzen zart

kommst nie nah genug

endlich deine hand
die spitzen deiner brüste

atme dich
verliere mich

und ruh kehrt ein
und flutet mich