wunden nur geklammert flüchtig wuchert faules fleisch pulsiert altes blut nie gestillt giftig
hinter schwarzen bergen schneebedeckt
der schatten fällt von norden immer und wieder
abflug im schatten des krieges die sonne geht im norden unter da ist kein licht kalt die zukunft
abschied im frieden längere umarmungen pass auf dich auf wenn aus hohler floskel sorge wird
die jahre im schatten im land des weins gereift in der sengenden sonne kolchis legt sich finsternis über das land das söhne opfert und der töchter beraubt wird ständig sehnsuchts nicht zufluchtsort kommen sie ständig und gehen und sterben und rauben die richtigen und die falschen unter der sengenden sonne reift der wein auf ganz besondere art
es geht um die Freiheit es geht um das Licht es ist Krieg so war es immer schon
nachts, wenn das telefon klingelt und keiner mehr rangeht nachts, wenn du dich anrufst, um zu hören, ob der anrufbeantworter angeht wenn du angst hast, dass jemand fremdes an dein telefon geht nachts, wenn plötzlich alles so klar ist und da ist und bei dir ist nachts weißt du alles schlaflos nachts
träume von feuer träume von zügen träume warum diese träume
auf einer eiche saß eine leiche wie kommt die leiche auf die eiche
der tod ist nah nur noch nicht jetzt wieder einszweidreivierfünfsechs langsamerzählen fünf sechs sieben acht neun zehn elf zwölf atmest wieder was sind die letzten gedanken brennende städte züge voller gefangener züge voller vertriebener der gong der tagesschau die immer enger werdende freiheit, die dir ein warmes bett war, die du einst erkämpfen musstest, die du nie voll gelebt hast – traust dich nicht früher war es nicht besser noch nicht
eins zwei drei einer isst kartoffelbrei vier fünf sechs einen holt heut nacht die hex sieben acht und neun und zehn nicht lange mehr, dann musst du gehn
atmest wieder eins zwei drei … vier fünf sechs … sieben acht neun … was siehst du, wenn du nicht mehr atmest atmest wieder
sagtest bevor du gingst es sei nicht mehr du willst nicht sehen was da kommt sagtest bevor du gingst es wird nicht mehr du kannst nicht ertragen was da kommt sagtest bevor du gingst es geht nicht mehr du wirst nicht miterleben was da kommt
ein zwei drei und du bist frei frei bist du noch lange nicht träumst immer noch ganz fürchterlich vier fünf sechs Hitlerjunge Quecks frei wirst du nie wieder sein grund dafür ists hitlerlein sieben acht neun versuchs mal und sag nein nein sagst du noch lange nicht weil dir das das rückgrat bricht
sagtest als du gingst nichts mehr deine welt liegt in trümmern