Zorn

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oder hier:

Es war eine ekelhafte Woche. Der würdelose Umgang mit den sterblichen Überresten der Fluggäste treibt vielen Tränen in die Augen. Tränen des Entsetzens über die, die nicht mal die Toten respektieren. Dieser Tränen muss sich niemand schämen, schämen müssen sich jene, die diese Psychopathen unterstützen.
Das geistige Rüstzeug dieser gefährlichen Irren stammt aus Russland. Es ist abstossend, dass die russische Führung sich bisher mit keinem Wort von ihnen distanziert hat. Statt dessen fördert sie Gewalttäter, die ins Gefängnis gehören, fördert Publizisten, die in anderen Ländern wegen Volksverhetzung und Anstiftung zum Rassenhass vor Gericht stünden.
Damit raubt die Russische Regierung, allen voran Präsident Putin, einer ganzen Nation ihre Würde. Sie diskreditieren eine der schönsten und vielseitigsten Sprachen und Kulturen der Welt mit ihren Hassparolen, Lügen und Unterstellungen. Unter Putins Führung wirkt ein ganzes Land pietätlos.
Wer das kritisiert, gilt schnell als unheilbar russophob, als Russlandhasser, als Feind. Dass diese Unterstellung oft diejenigen trifft, die die russische Kultur, ihre Geschichte, ihre Menschen lieben, spielt keine Rolle. Auch viele Russen treibt diese Entwicklung zur Verzweiflung, in die innere Emigration, ins Ausland. Vergebt uns, stand auf Schildern vor der Niederländischen Botschaft in Moskau.

Es ist ein Trauerspiel, dass zum Beispiel der Raub der Krim immer noch folgenlos ist. Russlands Verhalten erinnert an einen Schulhofschläger, der dem Nachbarn die Jacke abzieht. Der Rest Europas ist geeint in der Angst, beim Schulhofschläger in Ungnade zu fallen, sprich kein Gas mehr geliefert zu bekommen. Von Putins Russland geht aber eine viel größere Gefahr aus, als die Verknappung von Energielieferungen. Die russische Regierung bedroht Frieden und Freiheit in Europa.
Und damit sind wir beim letzten entwürdigenden Schauspiel der Woche:
Wie oft hat die EU in den letzten Wochen mit Sanktionen gedroht? Die Staatengemeinschaft wird langsam zur tragischen Figur. Ihre Wirtschaftshörigkeit wird sie noch umbringen. Dass Wirtschaftsvertreter zum Egoismus neigen, ist nicht neu. Das ist Teil des Gewinnstrebens. Hier aber geht es um Krieg und Frieden. Es geht um Freiheit und Sicherheit in Europa. Seit Monaten stilisiert die russische Propaganda den Westen zum Feind und bereitet die Menschen auf einen Krieg vor. Wie aggressiv Russland ist, haben die letzten Wochen deutlich gemacht.

Wer, wie Frankreich, in dieser Situation noch die Lieferung von Hightechwaffen mit Vertragstreue begründet, handelt nicht nur unverantwortlich, er macht die gesamte EU zum Deppen.

Vielleicht hilft den Staats- und Regierungschefs, wenn sie über den Umgang mit Russland beraten, ein Blick zurück. Im letzten Winter kämpften in der Ukraine Menschen für Freiheit und Demokratie. Viele starben für die Werte der EU: Frieden und Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Würde und Wohlstand.
„Die Ukraine hat uns Würde und Freiheit gegeben“, sagen Ukrainer, die jetzt schon unter der Knute Russlands auf der Krim leben. Das Leben in und mit Russland ist für diese Menschen von Angst geprägt.

Die Staats- und Regierungschefs sind auf Frieden, Freiheit und Demokratie vereidigt. Sie müssen dieses unwürdige Schauspiel beenden. Es ist ihre Pflicht, für diese Werte zu stehen, ohne Wenn und Aber.