Wir lasen Karl Marx und begriffen nichts,
fühlten uns frei, doch bedroht.
Ich sage Sachen, die sonst immer andere gesagt haben, offensichtlich bin ich jetzt so alt wie die, die immer so ein interessantes Leben hatten, das war weit weg, nun ist es meins, und es kam ganz von allein, und es ist nicht interessanter als andere, ich bin nur älter geworden, dafür kann ich nur bedingt etwas.
Ein Abend, in London war’s, betrunken vor den Bus gelaufen, kam von der falschen Seite. England halt.
Es ist nicht so interessant.
Ja, es gibt nicht mehr viele Frauen, die wissen, wie Wurst gut schmeckt. Ich habe eine gefunden an einem Freitag in einem Anhänger auf einem Markt am Kanalufer in Berlin. Schön waret jewesen. Wir schauten uns tief in die Augen. Sie sagte: “Was darf’s denn sein?” Und ich sagte: “Wurst.”
Sie lachte ein Lachen, wie es nur Wurstverkäuferinnen haben: “Ja, davon habe ich viel. Sagen Sie mir, welche und wie viel davon, dann wiege ich Ihnen das ab.” Ich schmolz dahin, nahm von der Rindersalami und von der groben Leberwurst Berliner Art. Ich kaufte Kaisersülze, und als sie fragte, was es noch sein darf, bestellte ich Rindswürstchen und gekochten Schinken. Dann machte ich Schluss und tat ihr weh. Das wollte ich nicht. Ich bat sie noch, mir in der nächsten Woche ein Herz mitzubringen. Erwartungsfreudig blitzten ihre Augen: “Vom Rind oder vom Kalb?” “Vom Kalb”, sagte ich, “ich mag Kinder”, und ging nachdenklich nach Hause. Essen.